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Tansania | warum nicht mal anders reisen?

Tansania | von Wüsten und Bergen

dar es salaamWir haben selbst vor einer Weile eine Reise gemacht, die wir so schnell nicht vergessen werden. Alle Impfungen waren gemacht, alle Vorbereitungen waren getroffen und es konnte losgehen. Einmal Frankfurt nach Dar es Salaam bitte! Mal eben eingecheckt und schon gings los. Nach wenigen Stunden war es soweit und schon war er da, der erste Kulturschock. Dar es Salaam, die Millionen Stadt begrüßte uns und das auch gleich mit voller Wucht. Denn Dar es Salaam ist auf den ersten Blick keine schöne Stadt, das muss man ganz klar sagen. Wellblech und Pappe prägen das Stadtbild. Doch das konnte uns nun wirklich nicht von unserer Abenteuerlust abhalten im Gegenteil.

ein rumpliger Start in Tansanias Hauptstadt

Ein Fahrer zu unserem Hotel war schnell gefunden, doch die Fahrt war dank Regenzeit und Schlammloch recht schnell für eine Weile unterbrochen. Nach einer ganzen Weil Warten ging es endlich weiter und man freute sich auf das Hotel. Auch der Mäusekot im Hotelzimmer konnte uns nicht vom Entspannen abhalten. Das Hotel war auf den zweiten Blick gar nicht so übel. Ein Cocktail und der Blick auf die Boote im Meer entschädigte für die ersten Reisestrapazen und am nächsten Tag ging es ja ohnehin schon los, denn der Zug nach Mbeya, der zweitgrößten Stadt in Tansania, ging ja schon am nächsten Tag.

Die Reise nach Mbeya | ein Muss für jeden Tansania Reisenden!

tansania zugDie Zugfahrt nach Mbeya ist vielleicht das, was am meisten in Erinnerung blieb. Nun sollte der Leser wissen, dass ich ca. 2 Meter groß bin und auch in Europäischen Gefilden durchaus auffalle. Bei der Ankunft am Bahnhof am nächsten Morgen als einziger Nicht – Einheimischer und als einziger Zuggast ohne mindestens ein Huhn oder einen Reissack auf dem Rücken, fiel ich noch mehr auf. Neugierige Blicke begleiteten mich von nun an für die nächsten Stunden. Es war noch früh und im Halbschlaf störten mich die Blicke nicht wirklich. Viel zu groß war die Abenteuerlust, als dass mich überhaupt irgendetwas stören konnte.

 

Wann kommt der Zug?

Tja, wann der Zug denn wirklich kommt, weiß man wohl nie so genau. Dicht drängeln sich die Menschen bereits am Bahnsteig. Irgendwoher (sicherlich nicht durch eine Anzeigetafel) wissen sie wohl, dass ein Zug kommen muss. Böse Zungen berichteten mir im Vorfeld bereits, dass man nie wisse, wann der Zug denn nun kommt. Manchmal so hieß es, hat der auch schonmal einen Tag Verspätung. Doch warum ist das so wichtig? Nun, der Zug von Dar nach Mbeya kann ein gigantisches Erlebnis sein. Denn von der Abfahrtzeit hängt ab, ob man auf den Weg die Nationalparks bei Tag oder bei Nach durchquert. Logischer Weise sieht man am Tag einfach mehr als bei Nacht. Ich habe übrigens Glück und der Zug kommt sowas von pünktlich. Die Menschen packen ihre Hühner und Reissäcke und losgehts. Ich teile mir übrigens ein Abteil mit 9 weiteren Männern, die mir während der Fahrt von ihren Abenteuern erzählen. Es fängt an zu kribbeln und übrigens auch zu krabbeln, denn Gottesanbeterinnen und Kakerlaken beehren uns immer wieder in unserem Abteil, doch das scheint nur mich wirklich zu interessieren. Der Zug fährt sehr langsam, so dass ich bei Tag viele Tiere sehen kann. Es ist unfassbar beeindruckend. Wenn es Nacht wird, der Zug immer wieder in kleinen Dörfern hält und Kinder zum Abteil gerannt kommen um ihre Waren den Gästen zu verkaufen und man nur die Kerzen und das Geschrei hört, ist es auch schon ein wenig gruselig.

Mbeya Deine Berge

Der nächste Tag bricht an und ich bin da. Mbeya ist hoch oben gelegen und ist einfach nur grün. Überall sieht man Bananen, Tee und Wälder. Ein saftiges grün, wohin man sieht. Auf den Märkten herrscht Trubel und ausgelassene Stimmung. Ständig kommen einem LKWs entgegen, die schräg fahren, denn die Last der Menschen und Waren auf den LKWs ist einfach zu groß. In Tansania ist im übrigen die Chance bei einem Verkehrsunfall zu sterben deutlich größer als zum Beispiel durch einen Löwen.

Wir besorgen uns einen Jeep, um am nächsten Tag zum Lake Malawi zu kommen und ein paar Tage später die Nationalparks zu erkunden. Übrigens in Tansania geht nichts schnell. Man kann nicht schnell nach Auskunft fragen, denn ohne ein wenig smalltalk, der übrigens immer gleich verläuft, geht es nicht. Wer in Tansania ist, wird schnell wissen, was ich meine. Mit Mambo Jambo beginnt der Small Talk zumeist und geht dann erstmal hin und her bis man seine Frage stellen kann.

Irgendwie auch ein schönes Ritual. Die Menschen sind ohnehin sehr herzlich, aber eben oft auch gemütlicher als wir es vielleicht gewohnt sind. Hier könnte man viel von einander lernen.

Malawi | ein Kurtripp

Allein die Fahrt war es schon wert. Wir fahren durch die Dörfer in den Wäldern und kommen irgendwann in einem Ferienresort am See an. Adler und Geier kreisen stets über uns. Wir haben ein kleines Bungalow gemietet und genießen unser Bier am Strand.

Hier habe ich den schönsten Sternenhimmel aller Zeiten gesehen. Beeindruckend. Wir schnorcheln im See und genießen das Ambiente. Aquarianern wird Malawi ein Begriff sein, denn Malawi ist bekannt durch seine bunten Barsche. Abends wiegen uns die Gesänge der christlichen Missionare, die es hier zuhauf gibt, in den Schlaf.

Aufbruch ins Abenteuer | es wird staubig!

Nach dem kleinen Miniurlaub vom Urlaub geht die große Jeep Tour los. Wir fahren in Richtung Dodoma und wieder bin ich beeindruckt von der Vielfalt dieses Landes. Staubigen Strassen folgen saftige Teefelder. Heute steht jedoch ganz klar Staub im Vordergrund. Roter Sand wohin man sieht. Bis wir im Nationalpark ankommen. Hier haben wir eine kleine Hütte inmitten der Büffelherden. Wir sitzen auf der Terrasse schauen ihnen zu. Abends geht es hoch zur Essenshütte. Doch wir werden gewarnt. Wenn es hell ist dürfen wir alleine hochlaufen, hinunter jedoch nur in Begleitung eines Masai Kriegers, der uns dann auch begleitet als wir vollgefuttert wieder hinunter gehen. Die Dame der Lodge hatte diese Warnung ausgesprochen, weil der Jaguar vormittags dort gesehen und gehört wurde. Da der Masai keine Waffe hat und das Gras hoch ist, ist man nicht wirklich beruhigt. Die Safari am nächsten Tag war ein Wahnsinnserlebnis.

nationalpar tansania

Die gefährlichsten Tiere, die uns zu nahe kamen, waren übrigens Bremsen, die auf blaue Kleidung stehen. Das Fenster blieb nach dieser Begegnung also unten. Im Nationalpark zogen wir mit unserem Jeep noch ein paar Canadier aus einem Schlammloch. Es gab kaltes Bier als Dank und der Büffel, der uns 50 Meter entfernt beobachtete, schien nur mich zu stören.

Von der Safari zu den Teeplantagen

Auf dem Rückweg fahren wir wieder stundenlang im roten Staub bis es bergauf geht und somit immer grüner wird. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich an die Alpen denken muss. Irgendwie sind wir gefühlt plötzlich in Südtirol oder in den Schweizer Bergen. Als uns die Dame in der Lodge winkend empfängt und neben ihr ein deutscher Schäferhund steht und hinter ihr die Pferde auf der Koppel grasen, ist mein Alpenpanorama perfekt. Ich will ehrlich sein, was ich hier sah, war der idyllischste Platz, den ich je sah.

tansania lodge

Wir beziehen unsere Alpenhütte, schlafen perfekt und morgens wenn der Tau in den Gräsern hängt, lohnt sich ein Blick hinab ins Tag. Wir packen uns ein paar Fliegenfischen – Routen ein und gehen ein paar Forellen fangen. Natürlich gibt es hier einen hauseigenen Forellenteich. Dieser Teil der Reise hatte schon etwas von Luxusresort. Und genau dorthin geht es nun. Wir packen unsere Sachen und fahren zurück nach Daar, um von dort die Fähre nach Sansibar zu nehmen. Wieder kämpfen wir uns über staubige Strassen, leider sehen wir auf der Strasse ein überfahrenes Kind und aufgebrachte Dorfbewohner. Das war sicherlich der schlimmste Teil der Reise, von dem man sich nur schwer erholt. Wenn übrigens ein Unfall in Tansania passiert. Werden in regelmäßigen Abständen zur Warnung Äste auf die Straße gelegt. Man sieht sie ständig, nur nicht bei Nacht. Man sollte dringen zusehen, dass man nachts nicht mehr auf der Strasse ist.

Sansibar – die Gewürzinsel und Geburtsstätte von Freddie Mercury

Karibu Zanzibar! Wir bleiben noch drei Tage auf Sansibar. Sansibar hat zwei Seiten. Die Hauptstadt Stone Town empfand ich als sehr dreckig und sehr hektisch. Die Resorts hingegen sind natürlich wunderschön. Der Tauchkurs und vor allem die Delfine beim Tauchen entschädigen für die Reisestrapazen. Als mein Flug zurück nach Frankfurt geht, steht für mich fest, dass ich wieder komme. Ich möchte meinem Freund Phillip danken, der diese Reise ermöglicht hatte. Er lebte zu dieser Zeit in Tansania und organisierte diesen wunderbaren Urlaub perfekt!

sansibar

tansania strandurlaub

Originally posted 2015-09-28 11:38:54.