Als modebewusster Mann hat man es wahrlich nicht einfach. Täglich werden wir mit aktuellen Trends, neuen „must haves“ und neuen Männermagazinen konfrontiert. Ist man dann auch noch auf Pinterest oder Instagram unterwegs, kann es durchaus sein, dass man ganz ungewollt mehrere Stunden mit dem Sammeln von neuen Style Inspirationen verbringt. Männer mit Stil müssen eben in vielerlei Hinsicht leiden…
Was auffällt: die Herren Fliege ist in den letzten Jahren immer öfter in den entsprechenden Mode Magazinen und Instagram Accounts anzutreffen. Das altbewährte Stück ist nämlich wieder voll im Trend! Wurde sie früher nur zu festlichen Anlässen mit Smoking oder Frack getragen, wird die Herren Fliege heute fast täglich in jeder Lebenslage „gerockt“.
Dabei sind es bei weitem nicht nur die Männer, die auf die Fliege setzen! Denn sowohl die Fliegen für Männer als auch die Fliegen für Frauen sind zurzeit voll gefragt!
Der perfekte Anlass also, um einen kurzen Artikel zur Herren Fliege zu schreiben. Schließlich wollen Männer mit Stil nicht nur gut aussehen, sondern im Fall der Fälle auch etwas über ihr Outfit erzählen können. Schauen wir uns die Geschichte der Herren Fliege etwas genauer an.
Die Geschichte der Herren Fliege
Inhaltsverzeichnis
Die Herren Fliege, so wie wir sie kennen, hat im Volksmund nicht nur einen, sondern gleich mehrere Namen parat, so z. B.: Querbinder, Selbstbinder, Schlips, Schleife oder auch Mascherl in Österreich.
Die Geschichte der Herren Fliege geht weit zurück und beginnt tatsächlich schon im 17. Jahrhundert (!). So waren es ursprünglich die Kroaten – damals als extravagante Frauenhelden verschrien – die den Querbinder auf ihren Pferden damals zunächst nach Frankreich brachten. Die Frau des damaligen französischen Kaisers, Ludwig XVI., war so sehr von den extraordinären Halstüchern angetan, dass Sie kurzerhand beschloss, die Querbinder selbst tragen zu wollen und um einige eigene Ideen weiter zu entwickeln.
Wie so oft war auch in diesem Fall nicht ein Mann, sondern eine Frau mit Stil die Trendsetterin. Der Querbinder war geboren!
Fortan waren Herren Fliegen ein fester Bestandteil der Herren – und zeim Teil auch Fraun – Garderobe. Gefertigt wurden die Querbinder typischerweise aus edlen und vor allem teuren Seiden. Die besten Stoffe waren für die Oberschicht der Gesellschaft gerade gut genug. Wie so oft, etablierte sich der Selbstbinder erst viele Jahre nach seiner ursprünglichen Einführung in der kompletten Gesellschaftsschicht. In den ersten Jahren war er ausschließlich der Oberschicht der Gesellschaft vorenthalten.
What goes up…
Ihren Höhepunkt erlebte die Herren Fliege ab dem Jahr 1920. Für die Amerikaner waren die Jahre zwischen 1920 und 1930 eine ganz besondere Zeit. In den „Boom“ Jahren der amerikanischen Wirtschaft stiegen die Gehälter, schicke Restaurants und noble Nachtclubs sprießen aus dem Boden soweit das Auge reichte.
Ebenfalls auf dem Vormarsch war zu dieser Zeit der Smoking mit Fliege. Für Männer mit Stil führte kein Weg am schwarzen Smoking mit weißem Hemd und schwarzem Querbinder vorbei. So war es kaum verwunderlich, dass die ersten Prominenten wie Frank Sinatra und Winston Churchill damit begannen, den Selbstbinder ganz selbstbewusst bei öffentlichen Auftritten zu tragen. Damals wie heute waren die Prominenten Menschen unter uns die einflussreichsten Trendsetter. Und so etablierte sich nicht nur der Querbinder, sondern das heute noch so beliebte Outfit Smoking mit Fliege.
Must come down…
Nach dem rasanten Aufschwung der Herren Fliege kam der ebenso rasante Abschwung. Und so wurde die Herren Fliege von der als förmlicher erachteten Krawatte verdrängt. Galt der Querbinder vor allem zwischen der Zeit von 1920-1930 als extravagantes Mode Accessoires, wurde sie ab den 50er Jahren von immer weniger Männern getragen. Das Frack und der Smoking mit Fliege waren zwar immer noch schön anzuschauen, aber längst kein modisches Ausrufezeichen mehr.
Der Hauptgrund dafür war, dass sich der Querbinder in einer ganz anderen Gruppe etablierte. So waren es ab den 50er Jahren oftmals Buttler und Kellner, die in ihrem Anzug und dem dazugehörigen Selbstbinder ihre Arbeit verrichteten. Dies führte dazu, dass die Gesellschaft den Querbinder als extravagantes Kleidungsstück ablehnte und Jahrzehnte lang auf die Krawatte umstieg.
Die Herren Fliege im Jahr 2017 – wieder voll im Trend!
Wie so oft in der Modewelt, war die Dürreperiode dieses besondere Herren Accessoires noch lange nicht das Aus! Denn mit der Zeit kam natürlich auch die Herren Fliege wieder voll in den Trend! So konnten Modeinteressierte in den letzten 5-7 Jahren deutlich die Renaissance des Querbinders beobachten.
Zurecht? Das muss jeder stilbewusste Mann für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass die einst klassische Herren Fliege mittlerweile in allen Formen und Farben erhältlich ist. Egal ob mit Sternen, Kreisen, Punkten oder wilden Mustern: wer eine ganz bestimmte Fliege sucht, wird sie im Großteil der Fälle auf jeden Fall finden.
Wurde die Fliege früher nur zu ganz bestimmten Anlässen getragen, ist sie heute ein flexibel einsetzbares Accessoires im Männer Kleiderschrank. Ob zur Hochzeit des besten Freundes, zur Party am Wochenende oder zum Instagram Snapshot kombiniert mit Jeanshemd – mit dem passenden Querbinder macht Man(n) immer eine gute Figur!
Lasst euch dabei nicht von der ewigen Legende „Fliegen sind so schwer zu binden“ beeinflussen. Mit ein wenig Übung lässt sich der Selbstbinder ebenso leicht binden wie jede herkömmliche Krawatte! Mit dieser kleinen Videoanleitung seid ihr in Null Komma nichts „professionelle Fliegenbinder“ und stilvolle „Smoking mit Fliege“ Träger.
Ihr besitzt noch keine Herren Fliege? Smoking mit Fliege ist für euch (noch) kein Thema? Dann wird es aber Zeit! Lasst euch auf unserem Pinterest Kanal von unseren Pinnwänden inspirieren und teilt euer Lieblingsmotiv mit der Classwatch-Community!
Checkt außerdem unseren letzten Beitrag zum Thema Humidor! Was ein Humidor ist und wieso diese „Wunderbox“ ein elementar wichtiger Teil für jeden Zigarrenfan ist lest ihr hier. Möge der Stil mit euch sein!
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Originally posted 2017-11-18 18:31:45.